Charles Baudelaire

Das Leben ist ein Hospital, in dem jeder sein Bett wechseln möchte.

Der Wein wandelt den Maulwurf zum Adler.

Die einzige Möglichkeit, zu Geld zu kommen, liegt in einer Arbeit, die um ihrer selbst willen getan wird.

Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben, die wissen, wie man ohne sie auskommt.

Die schönste List des Teufels ist, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt.

Ein Hafen ist ein reizvoller Aufenthalt für eine im Lebenskampf erschöpfte Seele.

Es ist bedauerlich, dass man unter den Menschenrechten das Recht vergessen hat, sich selbst zu widersprechen.

Es gibt kein schöneres Vergnügen als einen Menschen dadurch zu überraschen, dass man ihm mehr gibt als er erwartet.

Für eine Kaufmann ist sogar Ehrlichkeit eine finanzielle Spekulation.

Lang ist die Kunst, flüchtig das Leben.

Man muss träumen wollen, um träumen zu können.

Nur Schurken sind vom Erfolg überzeugt. Und deshalb haben sie Erfolg.

Vollkommene Aufrichtigkeit ist der Weg zur Originalität.


französischer Dichter, Kunstkritiker und Essayist, *Paris 9.4. 1821, gestorben ebenda am 31.8. 1867; wurde v.a. durch seinen Gedichtband »Les fleurs du mal« (1857, deutsch »Die Blumen des Bösen«) bekannt, der von der Spannung zwischen Ideal, geistiger Würde, Schönheit und Kreatürlichkeit, Verdammnis und Melancholie lebt. Baudelaire stellt die Suche nach sich selbst und dem Absoluten (»spleen«) in der Liebe, in Drogen, im Fantastischen, Schönen und Bösen in makelloser Schönheit der Form dar. Er war Vorläufer des Symbolismus. Weitere Werke sind »Die künstlichen Paradiese« (1861), »Kleine Prosagedichte« (herausgegeben 1869), »L’art romantique« (Aufsätze, 1869), »Journaux intimes« (herausgegeben 1909).
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