Christa Schyboll – Teil 6

Man kann etwas wollen, was man nicht kann.
Man kann auch etwas nicht wollen, weil man es eh nicht kann.
Der Unterschied liegt dabei zumeist nicht im Wollen, sondern im Können
und dem Alibi vor sich selbst, es mangels Können auch nicht zu wollen.

Einsamkeit ist ein Höhepunkterlebnis,
das man sich erst einmal hart erarbeiten muss.

Das Positive an alten Partnerschaften
ist die wachsende Gleichmut
gegenüber dem Negativen.

Weil Leidenschaft
Leiden schafft
Und Liebesspiel
Nur Liebe spielt
Wird Liebes-Leid
Zum Leidens-Spiel.

Der Krieg ist der Felsen, gegen den die Welle des Friedens endlos lange schwappen muss, um seine Härte zu brechen.

Rasen frische Gedanken wie alte Kometen durch das eigene Innenuniversum, ist der Einschlag einer starken Idee zu befürchten.

Denkt ein Hirn tiefer nach, als sein ursprünglicher Auftrag lautete, macht es sich mit seinem Ergebnis oft sogar beim eigenen Besitzer unbeliebt.

Wird das Wesentliche nicht begriffen, gibt es auch keinen triftigen Grund, aus Kriegszuständen dauerhaften Frieden zu zimmern.

Wer sich an der Schärfe des eigenen Bewusstseins schneidet, läuft Gefahr sich bei zu tiefen Gedankengängen am Ende aus Versehen selbst zu sezieren.

Ist der Notausgang zum Gehirn versperrt, sollte man dem Weg des Herzens folgen.

Selbsthass kann so bedrohlich werden, dass man erwägen sollte, sich gegen sich selbst zu bewaffnen.

Investiert man in der Gegenwart nicht in die Zukunft, sollte man sich nicht wundern, wenn die Zukunft keine Gegenwart bekommt.

Eine unvollständige Wahrheit unterscheidet sich von der vollen Wahrheit unter anderem auch durch die Faktoren Neugierde, Nachfrage und Zeit.

Menschen mit zuverlässig auftretenden Denkblockaden sollten sich dringend vor dem Versuch komplizierter Lösungen hüten.

Umlenkung braucht eine alternative Richtung. Ablenkung braucht die Manipulation der Aufmerksamkeit.

Fragwürdige Geistesblitze am Arbeitsplatz sind Stolperfallen für eine nachhaltige Karriere.

Bei wichtigen Entscheidungen sollte man den Frequenzabgleich zwischen Hirn und Kehlkopf nicht versäumen.

Das Hochgeschwindigkeitsdenken eines schlecht bezahlten Beamten führt in der Regel auch nicht zu überhasteten Aktionen, die Bürger ernstlich fürchten müssen.

Orientierungslose Gedanken in der Endlosschleife komplizierter Hirnwindungen brauchen manchmal nur eine ordentliche Beule am Kopf, um wieder den Weg in die Klarheit zu finden.

Im homöopathischen Giftschrank der Weisheit liegt auch das Schlangengift der Lüge, das in der rechten Dosierung unter Umständen zur Wahrheit führt.

Eine harte Nuss knackt man nur dann, wenn man mit der Hammermethode nicht gleich auch den Kern mit erschlägt.

Dass es in schwierigen Situationen mit Denken allein nicht getan ist, zeigen uns die wiederholt schwierigen Situationen, wo es mit Denken erfolglos probiert wurde.

Große Geister brauchen zwar keine großen Köpfe, aber zumindest doch ein gut strukturiertes Gehirn.

Kunst schärft die Phänomene und gibt dem Menschsein neues Gepräge.

Versprechen, die man nicht hält, halten sich umso länger im schlechten Gewissen auf.

Was gut ist, kann schlecht sein, wenn das Gutsein gerade nicht als sinnvolle Handlungsoption ansteht.

Nachdenken ist dann schlecht, wenn es im entscheidenden Augenblick ums Vorausdenken geht.

Arroganz eignet sich als optimale Blockade für kritische Selbstreflektion.

Ein gutes Gewissen kann bei vielen Menschen durchaus auch bei bösen Taten hervorragend funktionieren.

Ein schlechter Mensch ist erst dann richtig gut im Schlechtsein, wenn er keine halben Sachen mit seinen krummen Dingern macht.

Scharf zu sehen bedeutet keinesfalls, auch automatisch immer durchzublicken.
„Da viele Menschen humorlos sind, bleiben sie auch von großen Gedanken verschont.

Manche Menschen wühlen in ihrem Gedächtnis ähnlich ergebnislos rum, wie Preisjunkies auf dem Wühltisch des Sommerschlussverkaufs.

Das Gedächtnis behält alles, jedoch erinnert sich der Mensch meist nicht daran.

So wie starke Winde die Hüte-Hunde der Wolken sind, sind Steuern die Wächter vor allem kleiner Einkommen. Wer‘s zu genau liebt, macht sich oft unbeliebt.

Wer‘s großzügig hält, dem dankt die Welt.

Der Versuch, Politiker heute noch mit Petitionen zu beeindrucken, wirkt ähnlich hilflos, wie mit zwei ausgebreiteten Handflächen die Regenmassen eines Taifuns aufzuhalten.

Wahre Stille ist die Geburt eines lautlosen inneren Friedens in die Außenwelt.

Die Brüchigkeit von Knochen wird vom alternden Sprunggelenk ebenso oft unterschätzt, wie die Willenskraft eines Menschen von seinem gutmeinenden Gehirn.

Die Tatsache, dass das Jetzt ewig lange dauert, sollte uns mit nicht ungeduldig werden lassen.

Von allen lebenden Spezies hat der Mensch die größten Chancen zur Inkompetenz fürs eigene gute Überleben erworben.

An manchen Fotos klebt der Blick länger, als die Augen Argumente dafür haben!

Der Versager am Bösen ist der Gewinner am Guten.

Wer die Gewalt mit friedlichen Mitteln verteidigt, tut der Welt Besseres an, als den Frieden mit Gewalt zu verteidigen.

Missmutiges Starren auf ungeliebte Akten – führt bei so manchem Beamten zu Schlafattacken.

Wenn es auf Autobahnen heftig kracht, ist so mancher Fahrer endlich aus seinem Sekundenschlaf am Steuer erwacht.

Komplizierte Gedanken löst man am besten mit schlichten Wahrheiten.