Michael Richter – Denken

Abstrakte Gedanken sind ihrer Erfahrung beraubt.

Bedenke es, bis es nachgibt!

Bei einer Reise in die höhere Philosophie nimm Bedenkenträger mit.

Bei schlechtem Wetter ist es im Kopf ganz gemütlich.

Beim Sturz einer Ideologie werden auch die Fakten befreit.

Das Denken geht weiter und lässt uns zurück.

Dazu habe ich keine öffentliche Meinung.

Denken kann man sich finanziell eigentlich nicht mehr leisten.

Denkzettel richten sich meist gegen das Denken.

Der verbreitetste Glaube ist das Wissen.

Ein Gedanke jagt den anderen. Dogmen jagen im Rudel.

Ein Ignorant, wer Fröhlichkeit verachtet; ein Narr, wer meint, es gebe fröhliche Erklärungen.

Ein Teil des Lernens ist das Verlernen.

Ein typischer Pflegefall: Er hat sich festgelegt.

Einige meiner Gedanken verbrenne ich tief im Innern. Niemand soll sie gegen sich verwenden.

Entwickelte Vernunft verliert ihre Struktur.

Es heißt Meinung, nicht Unserung.

Es ist mir egal, solange es nicht so oder so ist.

Es kracht, wenn Meinungen aufeinanderprallen, die schnell unterwegs waren.

Fehlende Meinungen ändern sich nur langsam.

Formeln erklären alles, nur uns nicht.

Früher brachte Denken einen Überlebensvorteil, heute wird es zur Belastung.

Gedanken, die einfach so kommen, bleiben länger.

Gedanken kommen beim Gehen lassen.

Glänzende Ideen sind meist nur abgewetzt.

Gravierender als verschiedene Meiningen sind unterschiedliche Denkmethoden.

Grundsätze sollten durch grundlose Sätze ein wenig ausgeglichen werden.

Gute Gedanken fügen sich ineinander zu einem kleinen Nichts.

Herrlich, diese Sinnestäuschungen!

Hohes Selbstbewusstsein ist die Folge niedriger Maßstäbe.

Ich gebe es zu bedenken, will es aber zurück.

Ich hätte gern eine bessere Meinung, aber ich habe keine gefunden.

Ich hege Zweifel und jäte Gewissheiten.

Ich nehme Standpunkte ein wie andere Medizin.

Ich weiß nicht, was ich nicht weiß.

Ich will nicht verstanden werden, ich will verstanden worden sein.

Ideologie ist Philosophie mit Metastasen.

Ideologien resultieren aus dem Wunsch, mit dem Denken an ein Ende zu kommen.

Ignoramibus! Wir ignorieren, dass wir es nicht erkennen können.

In der modernen Art unserer fröhlichen Unvernunft deutet sich das Versagen bisheriger Logik an.

In flachen Gedanken baden auch Nichtdenker.

In manchem System stimmt alles, nur es selbst nicht.

Je mehr eine Überzeugung teilen, desto kleiner ist der jeweilige Anteil.

Klarheit ist ein Nebel aus Illusionen.

Lass niemanden in dein Denken. Du kriegst ihn nie wieder raus!

Lasst uns in den dunklen Ställen unserer Seelen die weißen Pferde losbinden!

Leg die Idee noch mal aufs Hirn, sie ist noch nicht ganz durch.

Manch einer fällt Urteile wie der Förster Fichten.

Manchen Einfall sollte man stoppen, bevor er sich zum Einsturz ausweitet.

Manche Gedanken gibt es überhaupt nur in dressierter Form.

Manchmal erinnere ich mich noch an mein Vergessen.

Man denkt nicht, was man alles denken kann.

Mein Ideal: Vita contemplactiva.

Mein Vorurteil: Vorurteile bestätigen sich.

Meine Ausgänge gehen nach innen.

Meine Gedanken versuchen, sich nicht länger hinter Worten zu verstecken.

Meine Meinungen können sich nicht widersprechen; sie kennen sich nicht.

Meine Meinung umfasst alle Meinungen, außer meine eigene.

Meine Utopie: Das Ende der Entropie.

Meinungen sind sauer eingelegtes Wissen.

Nicht aus jeder blühenden Phantasie wächst reifliche Überlegung.

Nichts vernebelt so sehr wie eine klare Perspektive.

Nur im Irrtum haben wir eine Chance zu überleben.

Ob wir einen Sinn haben? Wir haben mehrere!

Ohne Banalitäten fehlen dem Denken Ballaststoffe.

Reifliche Überlegungen fangen irgendwann zu modern an.

Sammlung ist die beste Zerstreuung.

Schön am Träumen ist der Wegfall unnötiger Kommunikation.

Seit wir denken können, denken wir.

Selbstverständlichkeiten sind nur einem selbst verständlich.

Soviel ich weiß, weiß ich nicht viel.

Systeme zerstören den inneren Zusammenhang der Gedanken.

Tiefe Gedanken haben mehr Auftrieb, flache mehr Antrieb.

Träume beleuchten den Kopf von innen.

Überblick zu haben ist auch nur eine Spezialisierung.

Unser Wille ist unfrei: Er ist gezwungen, frei zu sein.

Unser Wille tyrannisiert die Gedanken, die in unseren Köpfen zu Gast sind.

Vernunft kann man niemandem aufzwingen, Dummheit schon.

Verschwiegene Gedanken reichen länger.

Versunken ins Schweben gleiten wir abwärts in die wartenden Himmel.

Von den hundert klügsten Sätzen der Menschheit sind zwei schon gesagt worden.

Was meinen künftigen Pessimismus angeht, bin ich ganz optimistisch.

Wenige suchen Erkenntnis, die meisten Bewältigung.

Wenn du es nicht verstehst, ändere die Denkrichtung!

Wenn es dir zu hoch ist, denk einfach drunter durch!

Wenn ich mich nicht täusche, täusche ich mich.

Wer alles bedacht hat, muss vieles beleuchten.

Wer nicht verstehen will, hat oft schon mehr als genug verstanden.

Wichtige Details zerfallen in nachgeordnete Zusammenhänge.

Wichtiger als Nachtwächter sind Tagträumer.

Wir denken uns alle.

Wir haben ein falsches Bild vom Bild.

Würde es beim Denken knistern, wäre Ruhe peinlich.