Augustinus Aurelius

Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.

Besser auf dem rechten Weg hinken, als festen Schrittes abseits wandeln.

Den Namen des Heilands hatte mein Herz mit der Muttermilch eingesogen.

Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden.

Denn die Liebe verlieren: das ist dein Tod.

Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist. Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist.

Der Mensch fiel, aber Gott stieg herab. Erbärmlich ist der Mensch, aber voll Erbarmen kam Gott hernieder. Der Mensch fiel durch Stolz, Gott kam herab in Gnaden.

Der Tod, den die Menschen fürchten, ist die Trennung der Seele vom Körper. Den Tod aber, den die Menschen nicht fürchten, ist die Trennung von Gott.

Der Tod ist nicht für schlimm zu achten, dem ein gutes Leben voranging.

Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor.

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Du hast uns auf dich geschaffen, o Herr, und unser Herz ist ruhelos, bis es Ruhe findet in dir.

Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich erfreut.

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Ein abgrundtiefes Geheimnis ist der Mensch.

Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was er ist, zu erkennen anfangen, was er nicht ist.

Glückselig ist, wer alles hat, was er will.

Hasse den Irrtum, aber liebe den Irrenden.

Hören ist die Aussaat Gottes. Die Frucht der Saat ist unser Tun.

Ihr sagt: wir haben üble und elende Zeiten. Lebt recht, denn durch ein gutes Leben ändert ihr die Zeiten.

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.

Irren ist menschlich, aber aus Leidenschaft im Irrtum zu verharren ist teuflisch.

Kein Leid ist sinnlos. Immer gründet es in der Weisheit Gottes.

Nimm den Dünkel weg, und alle Menschen sind nichts anderes als Menschen.

Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.

Oh Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit Dir nichts anzufangen.

Roma locuta, causa finite. Rom hat gesprochen, die Sache ist erledigt. 

Sine dolore non vivitur in amore. Ohne Schmerz liebt kein Herz.

Soviel in dir die Liebe wächst, soviel wächst die Schönheit in dir. Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele.

Strafe ist Gerechtigkeit für die Ungerechten.

Unbewusstes: Du weißt dies, aber du weißt nicht, dass du es weißt.

Verborgen bleibt mir mein Dasein, bis du mich anblickst, Gott, und meine Finsternis so hell wird wie der Mittag.

Was sonst, heißt glückselig zu sein, wenn nicht dies: etwas Ewiges erkennend besitzen.

Wenn wir recht denken, sind wir in Gott; wenn wir recht leben, ist Gott in uns.

Wer Gott sucht, der findet Freude.

Wer sich nicht von der Wahrheit besiegen lässt, ist vom Irrtum besiegt.

Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde!


Augustinus von Hippo, auch: Augustinus von Thagaste, Augustin oder Aurelius Augustinus (* 13. November 354 in Tagaste (auch: Thagaste) in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien), ist einer der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer und ein wichtiger Philosoph an der Zeitenwende zwischen Antike und Mittelalter. Er war zunächst Rhetor in Thagaste, Karthago, Rom und Mailand. Von 395 bis zu seinem Tod war er Bischof von Hippo Regius.Augustinus hat viele theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind. Diese Schriften bilden für Augustinus eine Einheit; der christliche Glaube ist ihm Grundlage der Erkenntnis (crede, ut intelligas: „glaube, damit du erkennst“ bzw. „ich glaube, um zu erkennen“). Seine „Bekenntnisse“ (Confessiones) gehören zu den einflussreichsten autobiographischen Texten der Weltliteratur. Augustinus‘ Philosophie enthält von Platon stammende, jedoch im christlichen Sinn modifizierte Elemente. Hierzu gehören insbesondere die Zweiteilung der Wirklichkeit zwischen der höheren Welt des Seins, die nur dem Denken zugänglich ist, und der niederen Welt des Werdens, die den Sinnen zugänglich ist: ein Dualismus, der sich im Menschen in der spannungsvollen Einheit von Leib und Seele ausdrückt. Die erste Biographie des Augustinus stammt von Possidius von Calama, der ihn als Schüler noch gut gekannt hat.Als einer der einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike bzw. der Patristik hat er das Denken des Abendlandes wesentlich geprägt. In der Orthodoxen Kirche dagegen blieb er praktisch unbekannt; als seine Lehre im 14. Jahrhundert durch griechische Übersetzungen auch in Konstantinopel bekannt wurde, stieß sie auf Ablehnung, soweit sie nicht ohnehin dem Konsens anderer Kirchenväter entsprach. Seine Theologie beeinflusste die Lehre fast aller westlichen Kirchen, ob katholisch oder protestantisch. Auch die theologischen Schriften des heutigen Papstes, Benedikt XVI., sind wesentlich von seiner Lehre durchdrungen.Augustinus wird in den Westkirchen als Heiliger verehrt. Der allgemeine Gedenktag in der römisch-katholischen und den anglikanischen Kirchen ist der 28. August. In den Orthodoxen Kirchen, wo er trotz der Ablehnung mancher seiner Lehren wegen seines Lebenswandels als Seliger Augustinus benannt ist, ist sein Gedenktag der 15. Juni. Weitere besondere katholische Gedenktage sind Augustinus‘ Bekehrung am 5. Mai und die Überführung der Gebeine (des Augustinus) am 11. Oktober (in Brügge). Er gilt als der Vater und Schöpfer der theologischen und philosophischen Wissenschaft des christlichen Abendlandes und trägt den Ehrentitel „Kirchenvater“.
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